Vermisst auf der Flucht nach Europa

Wo sind unsere Kinder?


Erschienen in der Frankfurter Rundschau

Ertrinken ist ein stiller Tod. Umso stiller ist er, wenn es weder Retter:innen noch Zeug:innen gibt, die im Nachhinein von der Tragödie berichten können. „Unsichtbare Schiffswracks“ nennt man die Boote, deren Insassen bei der Flucht über das Mittelmeer allesamt ums Leben gekommen sind. Ihre Reise bleibt undokumentiert und Menschen, die ihren Tod mit vollständiger Sicherheit bestätigen können, gibt es nicht. Die Namen dieser Verstorbenen werden nie in einem Sterberegister erscheinen. Ihr Tod ist Teil der enormen Dunkelziffer, die Migrationsforscher:innen jeder Statistik zu den Fluchtrouten über das Mittelmeer hinzufügen.

Aber: Jede und jeder von ihnen hinterlässt trauernde Angehörige. Und diese Angehörigen organisieren sich seit einigen Jahren zunehmend politisch und tragen ihre Verzweiflung gemeinsam auf die Straße. So auch Latifa Walhazi, Mitbegründerin der „Association des Mères de Migrants Disparus“ (Verein der Mütter verschwundener Migrant:innen) in Tunesien.

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Als die Nazis ukrainische Jugendliche nach Deutschland verschleppten

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Sich weigern, Opfer zu sein